Tiefer Georg Stollen

Eines der großen Probleme des Oberharzer Bergbaues war das Wasser, das in die Gruben einsickerte. Es behinderte oder verhinderte den Abbau der Erze.

Deshalb wurde auf jedem Gangzug, auf dem Bergbau betrieben wurde, mindestens ein Wasserlösungsstollen angelegt, damit das eingesickerte Wasser frei ausfließen konnte. Solange kein Stollen dieser Art vorhanden war oder wenn die Bergbauschächte unter dessen Niveau abgesenkt wurden, musste das Sickerwasser herausgepumpt werden. Zu diesem Zweck wurden umfangreiche Teich-, Graben- und Stollensysteme angelegt, um mit Hilfe von Wasserrädern Pumpen anzutreiben (Wasser durch Wasser heben).

Nachdem die örtlichen Möglichkeiten der Wassererschließung nach dem damaligen Stande der Technik auf dem Oberharz erschöpft waren und auch die Fernwasserversorgung über das Dammgraben-System keine Lösung des weiter wachsenden Energiebedarfes versprach, beschloss man, durch tiefe Wasserlösungsstollen, die vom Harzrand aus vorgetrieben wurden, den Energie-, d. h. den Wasserbedarf trotz des sich weiter ausdehnenden Bergbaues zu reduzieren. Der 30 m rechts von hier sichtbare Stolleneingang ist das Mundloch des Tiefen Georg Stollens.

Er wurde von 1777 bis 1799 aufgefahren, um das Entwässerungsniveau für die Gruben um Clausthal und Zellerfeld um rd.100 m zu senken. Deren eingesickertes Wasser brauchte nun rd. 100 m weniger hoch gepumpt zu werden, wodurch Energie, d. h. Antriebswasser, gespart werden konnte. Der Stollen ist einschließlich der Flügelörter 26 km lang.


GPS-Koordinaten
N 51.8048° E 10.2346°

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