Historischer Baum im Röseteich entdeckt

Schlamm im Röseteich konserviert einen vermutlich 800 Jahre alten Haselstamm

Die Sanierung der Walkenrieder Klosterteiche brachte einen historischen Baumfund zu Tage. Beim Ausbaggern der mächtigen Schlammschichten entdeckte Förster Johannes Thiery einen möglicherweise rund 800 jahre alten Haselbaumstamm. Der Baum sei unmittelbar vor der Flutung des Teiches gefällt worden, vermutet Thiery. Sogar die Rinde sei noch so frisch wie beim lebenden Baum, und am Stamm ließen sich einzelne Axthiebe erkennen.

Die Walkenrieder Klosterteiche wurden ab dem 12. Jahrhundert von den Zisterzienser-Mönchen angelegt. Die umliegenden Sumpf- und Bruchwälder wurden gefällt, und ein ausgetüfteltes Grabensystem mit Staudämmen wurde in Handarbeit errichtet. Das komplexe Teichsystem aus dem Mittelalter versorgte die Klostergemeinschaft mit frischem Fisch. Der heutige Grundeigentümer, das Niedersächsische Forstamt Lauterberg, saniert die historisch wertvolle Teichanlage mit finanzieller Unterstützung des Niedersächsischen Umweltministeriums und tatkräftiger Hilfe des örtlichen Angelsportvereins.


Der rund acht Meter lange Haselstamm nach der Reinigung.
Foto: Niedersächsisches Forstamt Clausthal

Bei der laufenden Sanierung des Röseteiches gelang Projektleiter Thiery der "spektakuläre Fund", "Zuerst dachte ich an einen Biber, der den 25 Zentimeter dicken Baumstamm abgenagt haben könnte, doch dann sah ich die sauberen Axthiebe, die von Menschenhand stammen mussten", freute sich Johannes Thiery, der das Naturschutzprojekt leitet. Selbst eine Kerbe in der Axt zeichnet sich im frischen Holz ab, das jahrhundertelang im mehr als ein Meter hohen Schlamm-Sediment des Teiches überdauert hat.

Quelle: HarzKurier

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N 51.5824° E 10.6119°

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