Von dem Schmeltz-Ofen.

Es würde wider mein Vorhaben lauffen, und zu weitläuffig fallen, wenn ich alhier von diesem Ofen ausführlich handeln wolte, indem derselbe nicht auff einerlei Art gemachet, auch darinnen das Ertz, seiner Vielfältigkeit wegen, auff unterschiedene Weise geschmeltzet wird, derohalben ich nur dem curieusen Leser kürtzlich berichte, wie darinnen der unter vorigem Titel gedachte Rost oder geröstete Schlich mit oder ohne Vorschlag, nachdem die Ertze strenge oder flüßig, geschmeltzet werde; wenn denn solches geschehen, wird der Ofe geöffnet, und die geflossene Materie heraus gelassen, was denn sich oben auff derselben befindet, wird mit dem so genannten Streich-Meissel abgezogen, und Schlacken genennet: das andere aber, so sich zu Boden setzet, und aus Blei und Silber, auch andern Metallen bestehet, heisset Werck, und wird mit der Kelle in eiserne Pfannen gegossen. Nach dem wird der Ofe durch den starcken Wind derer vom Wasser getriebenen grossen Bälge ausgeblasen oder abgekühlet, darmit man desto eher wieder darinnen arbeiten und schmeltzen könne.

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