Von denen zum Berg-Bau gehörigen Teichen.

Das Wasser ist ausser denen Gruben zum Berg-Bau ein sehr nohtwendiges Werck, denn von denselben unter andern die Künste, Puch- und Hütten-Wercke getrieben werden, und siehet man dessen Nohtwendigkeit am meisten zu der Zeit, da solches in heissen Sommern sehr eintrucknet, oder im starcken Winter ausfrieret, massen alsdenn die Berg-Wercke so lange stille stehen müssen, biß dieser Wasser-Mangel durch ein starckes Regen- oder Tau-Wetter wieder ersetzet wird. Dieserwegen haben die Berg-Leuthe an und auff dem Hartz hin und wieder sehr viele grosse und tieffe Teiche angeleget, um dadurch der zu Zeiten vorfallenden Wasser-Nohtdurfft, so viel müglich vorzukommen. Solche Teiche befinden sich nun mehrentheils in weiten und langen Thälern, in welche das an etlichen Orten sorgfältig gefassete Quell-Wasser geleitet, und daselbst, durch Hülffe eines vorgemachten Tammes, versammlet und auffbehalten wird. Dieser Tamm ist von Tamm-Erde oder Rasen verfertiget, und gemeiniglich so hoch und dicke, daß sich ein Curiosus nicht genugsam über die grosse Arbeit und auffgewendete Unkosten verwundern kan. Die Ursach aber, warum diese Tämme eine solche Höhe und Dicke haben müssen, ist das wilde oder reissende Regen-und Schnee-Wasser, welches, der Jahres-Zeit nach, häuffig in solche Teiche einfliesset, und mit Gewalt auff den Tamm zudringet, auch offtmahls durch denselben bricht, dahero solche Teiche nicht allein viel zu bauen, sondern auch ein Grosses zu erhalten kosten.

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