Daher und vermutlich auch wegen der Auftragstechnik tritt an zahlreichen Bereichen eine geringfügige Ablösung der steifen Spritzmörtelhaut vom Altmauerwerk auf; einzelne Sösekiesel haben durch Rißbildung im Spritzmörtel nach bisher zwei Überwinterungen ihre Überdeckung verloren. Derartige Schadensbilder wären auch bei anderen Baustoffen in einer derartigen Situation zu erwarten gewesen; sie gefährden übrigens die durchgeführten Sanierungsmaßnahmen nicht, da sie sich nur auf die Außenhaut des Baues beziehen. Hauptfunktion dieser Spritzmörtelschicht war übrigens das Zurückhalten von noch flüssigem Injektionsmörtel, falls dieser durch Klüfte während seines Einbringens in das innere Hohlraumsystem zur Außenfläche vordringt und der ohne diese Verputz-Versiegelung an den Mauern herabgeflossen wäre.

Die Fachwelt und die Osteroder Bevölkerung werden dieses erfolgreich abgeschlossene Sicherungs- und Sanierungsprojekt künftig aufmerksam beobachten. Sollte sich der verwendete Gipsmörtel unter dieser Extrembelastung hinreichend bewähren, könnten weitere gipsgemörtelte historische Bauten in ähnlicher Weise geschützt und erhalten werden.

An der Alten Burg konnte leider der im historisierenden Gipsofen am Lichtenstein auf Dorster Gemarkung in bisher sieben Bränden zwischen 1995 und 1998 erzeugte Hochbranntgips (BINNEWIES, 1995; KULKE & BINNEWIES, 1998) noch nicht getestet werden. Dieses Material hat sich als Verfugmaterial an verschiedenen Orten bisher gut bewährt.

Abschließend soll Abb. 23 einen Eindruck von einem der Rundräume im Bergfried vermitteln, solange dieser als Verteidigungs- und Wohnbau genutzt wurde.

Danksagung
Diese Ausarbeitung wäre nicht möglich gewesen ohne die sehr gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit zahlreichen Einzelpersonen und besonders mit den Vertretern/innen von Behörden und baubeteiligten bzw. bauausführenden Firmen. Es seien hier nur wenige davon besonders benannt:

Bauamt der Stadt Osterode: Amtsleiter Dipl.-Ing. H.-Ch. Lehmann, ohne dessen großes Engagement und Entschlußfreudigkeit das Projekt nicht so vergleichsweise zügig und erfolgreich abgewickelt worden wäre und ohne den die an die TU Clausthal vergebenen F & E-Aufträge nicht zustande gekommen wären, Bau-Ing. D. Schweidler: z. T. gemeinsame Konzeptentwicklung in der Anfangsphase, Dipl.-Ing. D. E. Ehrhardt: Kooperation bei der Baubetreuung bzw. -begleitung. Dipl.-Ing. G. Jentsch, Leiter des Kreisbauamtes Osterode: projektförderliche Praxisnähe bei Genehmigungsfragen, Dipl.-Ing. I. Mielke, Bauhaus-Univ.- Weimar: erfreuliche Kooperation im Bereich der Baustoffprüfung.

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