Kulturlandschaft im Südharz

Kulturlandschaft um Hainrode




Ein wesentliches Ziel des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharzbesteht im Schutz, der Erhaltung, Pflege und Entwicklung einer einzigartigen Kulturlandschaft.
Diese an Naturschönheiten reiche Landschaft ist das Ergebnis des langen Wirkens und Wirtschaften der hier lebenden Menschen. Bis in die Jungsteinzeit lassen sich erste Rodungen und Siedlungen zurückdatieren. Ackerbau und Viehzucht entwickelten sich.
Die tief greifenden Veränderungen im Landschaftsbild erfolgten doch viel später. Im 8. Jahrhundert beginnend, fanden planmäßige Rodungen statt. Die Wälder wichen, eine abwechslungsreiche Landschaft entstand, in der Ortschaften gegründet wurden und die Menschen von der Landnutzung lebten. Die heute noch weitgehend vorhandene Wald-Feld-Verteilung war im 13. Jahrhundert geschaffen.


Schafe als Landschaftspfleger

Im Harz und auf den nicht ackerbaulich nutzbaren Flächen des Karsthöhenzuges sind große Waldflächen erhalten geblieben. Heute als historisch bezeichnete Waldnutzungen, wie z.B. der Niederwald waren für das Gebiet prägend. Hier wurden vor allem Eichen nach nur 30 - 40 Jahren Wuchszeit eingeschlagen. Es dominierten die Brennholznutzung und die Köhlerei, vor allem für den Bergbau und die Hüttenindustrie, aber auch Bauholz für die Fachwerkhäuser wurde gebraucht. Lichte Wälder, die sogenannten Hutewälder entstanden durch Jahrhunderte währende Waldweide mit Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen. Daneben bestimmten Weideflächen und Triften in erheblichem Umfang das Bild der Landschaft, deren Überreste sich heute vielfach als artenreiche Trockenrasengesellschaften darstellen.


Kirche in Dittichenrode

Das gilt in gleicher Weise für die ausgedehnten Streuobstflächen, die ihre Existenz den vielfach durch herrschaftliche Erlasse geförderten Bemühungen des 18. und 19. Jahrhunderts verdankten.
Ein Witschaftszweig mit langer Tradition stellt der Bergbau dar, der im 18. und 19. Jahrhundert eine Blütezeit erlebte. Davon zeugen zahlreiche Halden und nicht zuletzt das Besucherbergwerk bei Wettelrode.
Politisch wurde das Gebiet seit dem 12. Jahrhundert durch das Entstehen und die Entwicklung zahlreicher lokaler Adelshäuser geprägt. Hierbei kam dem Haus Stolberg eine herausragende Bedeutung zu.
Die Burgruinen bei Questenberg, Morungen und Grillenberg kunden von unruhigen Zeiten, in denen der Besitz einer Burg unentbehrlich für die Machtausübung war.


Questenburg


Viehhaltung in Stolberg


Historische Waldnutzungsform - Niederwald


Zeugen historischen Bergbaus - Schachthalde


Biosphärenreservatsverwaltung
Karstlandschaft Südharz
Hallesche Straße 68 06536 Roßla
Telefon: 034651/29889-0 Fax: 034651/29889-99
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Text und Redaktion: Uwe Kramer
Fotos: Uwe Kramer, Ronald Henschel, Stadt Stolberg
Herstellung: Druckerei Mehlis, Nordhausen

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