Standort Uftrunger See

Der Uftrunger See ist heute ein flaches, verschlammtes Gewässer mit einer Tiefe von maximal 4 m. Es handelt sich um einen alten Erdfall, der völlig verschlämmt ist und keine Verbindung in den Untergrund mehr hat. Der den See durchfließende Breitunger Bach hat die Erdfallsenke mit Wasser gefüllt.

Die Thyraaue ist auch heute noch äußerst aktiv. Im Grundwasserbereich der Kiese, Sande und Schotter wird ständig Gips gelöst. Dadurch entstehen Hohlräume, die einbrechen. An der Erdoberfläche entstehen Erdfalltrichter.

Der Ort Uftrungen ist mit einer Reihe solcher Erdfalltrichter umgeben, die leider in den letzten Jahrzehnten teilweise mit Müll verfüllt wurden. Die in der Ortslage Uftrungen befindlichen Teiche verdanken ihren Ursprung ebenfalls ehemaligen Erdfällen

Im Jahre 1984 belebte sich in Uftrungen das Gelände um diese Teiche wieder. Es brach ein Erdfall von 16 m Durchmesser ein , der ein Nebengebäude mit in die Tiefe riss. Der vorbeifließende Haselbach füllte den Erdfalltrichter sofort mit Wasser. An dieser Stelle durchgeführte Bohrungen belegten, dass es sich bei den Erdfällen um sehr alte und ausgedehnte Bildungen handelt, die von Zeit zu Zeit neu belebt werden können. Die Zeichnung zeigt die Situation in der Ortslage Uftrungen.

Am Rande des Uftrunger Sees befindet sich eine Karstquelle. Im Wasser sind im Durchschnitt rund 1,8 g Gips pro Liter Wasser gelöst, ein Zeichen dafür, dass im Inneren der Seeberge weitere Höhlen ausgelaugt werden. In den Sommermonaten kann die Quelle völlig eintrocknen. im niederschlagsreichen Frühjahr schüttet sie bis zu 10 l/s.

Fossiler Erdfall am Beispiel der Ergebnisse der Bohrungen am Erdfall Uftrungen

 
1in den letzten hundert Jahren erfolgten künstliche Aufschüttungen
Schotter und Schlufflagen, durch den Haselbach eingeschlämmt
3moorige Sedimente
4pleistozäne Schotter
5Reste des Sangerhäuser Anhydrits
6Stinkschiefer
7Werraanhydrit
8Zechsteinkalk
9Kupferschiefer

GPS-Koordinaten
N 51.4917° E 10.9874°

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