Grubenloch - Opfersee

Der Karstwanderweg befindet sich im Buntsandstein, der die lösungsfähigen Gipse und Anhydrite des Zechsteins bedeckt. Die Verwitterungsprodukte des Buntsandsteins bilden rotbraune schluffige Tone, die überall im Gebiet verbreitet sind. An Stellen großer Störungen und Zerrüttungen des überdeckenden Gesteins gelangt Wasser in die Tiefe und löst das verkarstungsfähige Gestein auf. In der Tiefe entstehen Hohlräume, deren Decken beim Erreichen bestimmter Spannweiten einbrechen. Der Einbruch setzt sich bis zur Erdoberfläche fort und es entstehen Erdfälle. Der Durchbruch durch relativ mächtige Schichten des Buntsandsteins bedarf des Zusammenbruches gewaltiger unterirdischer Hohlräume. Deshalb entstehen meist große und tiefe Erdfälle, die allerdings sehr schnell verbrechen und verschlämmen. Am Standort befinden sich sechs größere wassergefüllte Erdfälle. Sie sind heute alle zugeschlämmt, der Tiefste (Röstesee) erreicht bei hohem Frühjahrswasserstand eine Tiefe von etwas über 9 m. Das Wasser ist aufgestautes Niederschlagswasser, welches sich auf der Oberfläche sammelt. Es steht mit Wässern der Tiefe nicht mehr in Verbindung.

Grubenloch und Opfersee sind morphologisch ineinander übergegangen. Es handelt sich nur um flache Wannen von wenigen Metern Tiefe. Südlich vom Opfersee und Grubenloch liegt das Wiedertäuferloch, welches nicht vom Karstwanderweg berührt wird. In den ersten Tagen des Junis 1535 wird die Stadt Nordhausen von Reichs wegen aufgefordert, sich an der Ausrottung der Ketzer in der Stadt Münster zu beteiligen. Da aber bereits ab 23. Juni 1535 die Wiedertäuferbewegung in Münster zerschlagen wurde, brauchte die Stadt Nordhausen sich um diese Aufforderung nicht weiter zu bemühen. Ob im See Wiedertäufer aus dem Südharzgebiet getauft bzw. ertränkt wurden, liegt noch im Dunkel der Geschichte.

Die Lage der großen wassergefüllten Erdfälle zwischen Steinsee und Liebenrode

GPS-Koordinaten
N 51.5364° E 10.6456°

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