Doline an der Heimkehle

Der Standort befindet sich an einer großen Einsturzdoline. Hier brach im Verlaufe vieler Jahrhunderte ein Seitenast der Heimkehle zusammen. Übrig blieb ein riesiges Loch. Vor fünfzig Jahren konnte man am Boden dieser Doline noch den Eingang eines Höhlenrestes sehen. Man nannte ihn die Kleine Heimkehle. Dieser Höhlenteil ist heute verbrochen und verschlämmt und von außen her nicht mehr wahrnehmbar. Taucher können über den Thyrasee der Schauhöhle noch in diesen Raum eindringen. Dort endet die Höhle in riesigen Schlamm- und Verbruchsmassen.

Vom Berg zieht sich ein kleines Rinnsal herunter. Die Quelle dieses Wasserlaufes befindet sich an der Schichtgrenze Buntsandstein - Zechstein, die etwa 30 m oberhalb des Standortes verläuft. Das Wasser stammt aus den Buntsandsteinschichten und kam noch nie mit Gips in Berührung. Es ist deshalb ungesättigt, schafft sich durch Gipsauflösung ständig neue unterirdische Abflusswege und tritt in der Nähe des Thyrasees in die Heimkehle ein. Auch die starke Tropfstelle im Riesentunnel der Schauhöhle bezieht teilweise ihr Wasser von dieser Schwindstelle.

Färbeversuche in den achtziger Jahren brachten den Nachweis, dass sich die Schwindstelle des Wassers und der Wiederaustritt in der Höhle innerhalb weniger Monate verändern können. Fast auf der Höhe angekommen, durchschneidet der Karstwanderweg einen deutlich ausgeprägten Burgwall. Es handelt sich dabei um einen Schutzwall, der einst mit Palisaden besetzt und gegen den Berg mit einem Graben versehen war. Funde aus den zwanziger Jahren belegen die Zeit zwischen dem 8. Jh. und dem 1. Jh. v. Chr.

Wenige Meter hinter dem Burgwall stößt man auf Grenzsteine. Sie markierten die Grenze zwischen dem Kurfürstentum Sachsen (Löwe) und dem Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg (Pferd), die durch den Grenzvergleich vom 30.08.1735 festgelegt worden war. Kurfürst August von Sachsen, König von Polen vollzog die Ratifikation am 3. Juli 1736 in Warschau bzw. im Januar 1737 in Hannover. Die Markierung der Grenze mit Grenzsteinen, auf denen die Wappentiere, Jahreszahl und Nummer zu erkennen sind und laut Vergleich nach der Ratifikation gesetzt werden sollten, erfolgte vertragsgemäß. Nach dem Wiener Kongress war dies dann die Grenze zwischen dem Königreich Hannover und der preußischen Provinz Sachsen.

Das Prinzip der Wasserbewegung an der Heimkehlendoline

GPS-Koordinaten
N 51.4967° E 10.9522°

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