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Von Brücken und Stegen über die Oder

Bis zum Bau der Odertalsperre oberhalb von Bad Lauterberg, war die Oder ein Wildwasser, daß bei plötzlicher Schneeschmelze und langanhaltenden Regengüssen durch Fortspülung des Mutterbodens nicht wieder reparierbare Schäden anrichtete. Führte gleichzeitig gar die Sieber, die sich in Hattorf mit der Oder vereinigt, Hochwasser, dann gab es oft Katastrophen. So im Jahre 1934, als die vereinigten Wasser ein im Jahr zuvor errichtetes massives Mühlenwehr auseinanderrissen.

Die Vorgängerin der jetzt eingeweihten Brücke wurde erst in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts gebaut und hat - von kleinen Schäden abgesehen - sich bei den zahlreichen Hochwassern gut bewährt, bis sie schließlich baufällig wurde. In alter Zeit führte lediglich ein hölzerner Steg über die Oder und zwar 150 Meter oberhalb der neuen Brücke. Reste der eingerammten Pfähle kann man noch jetzt im Flußbett sehen. Dieser Steg war die einzige Möglichkeit, trockenen Fußes die Oder zu überschreiten und hatte nur an einer Seite ein Geländer, damit man ihn mit einer Schiebekarre und zur Not auch mit einem Stück Vieh passieren konnte. Auch die zahlreichen Eselstreiber, die aus Thüringen oder vom Eichsfeld kamen und den Roggen in das Kornmagazin nach Osterode brachten, führten ihre Packesel über diese schmale Brücke. Die Hattorfer Totenregister erzählen von manchem Unglücksfall, der sich hier bei Glatteis und nassem Wetter ereignete.

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