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Wäre doch diese Maßregel einige Monate vorher getroffen! Man lebte so von einem Tage zum andern in Entbehrung, Geduld und Hoffnung hin, zumal als erst im Frühjahr mancherlei grünes Kraut wuchs, das man kochen konnte (dazu gehörten, wie schon erwähnt, Brennesseln, Löwenzahn, Quecken und Ackermelde) und die ganz ausgezeichnete Roggenernte in Aussicht stand. Aber die Freude war nun auch unaussprechlich groß, als erst die Sichel zu Felde ging. Nach den Zeitungen hatte man an vielen Orten (so z.B. auch in der jetzigen Bundeshauptstadt Bonn) die ersten mit Frucht geladenen und festlich geschmückten Wagen unter Musik und Glockengeläute feierlich eingeholt und auf dem Markte ein: "Nun danket alle Gott" so inbrünstig gesungen, wie es sonst wohl selten einmal gesungen war. Die Not war nun vorbei, der Hunger gestillt! Möge der Allgütige uns vor einem solchen Jahre in Gnaden ferner bewahren!

Die Tannen im Harze hatten 1846 ungeheuer viel Tannenzapfen getragen. Die Anwohner des Harzes - darunter auch die Hattorfer - bekamen von den Harzer Förstern die Erlaubnis die Zapfen zu sammeln. Viele unserer Einwohner verdienten sich einiges Geld, indem sie den ausgeklengelten Samen verkauften, während die leeren Tannenzapfen als gutes Brennmaterial benutzt wurden.

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