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Die Herren von Hattorf

Über diese adelige, zweifellos in Hattorf ansässig gewesene Geschlecht ist nur wenig bekannt. In dem Kapitel über das Grabendorf ist bereits gesagt, daß die Herren von Hattorf nur in einer einzigen Urkunde aus dem Jahre 1312 in eine direkte Beziehung zum Dorfe selbst erwähnt werden. Johann Georg Leuckfeld hat in seinem Buch die "antiquitate Poeldenses", welches im Jahre 1707 in Wolfenbüttel erschien, es sogar unternommen, anhand der dürftigen Unterlagen ein Stammbaum für die adelige Familie von Hattorf aufzustellen. Danach ist Eckbert von Hattorf, der 1241 erstmals urkundlich genannt wird, der Stammvater. Seine Söhne Eckbert von Hattorf und Conrad von Hattorf werden 1296 und 1263 aufgeführt. Als Conrads Söhne nennt Leuckfeld Conrad den Jüngeren und Eckbert. Ersterer wird Sacerdos = Priester genannt, während Eckbert als miles = Ritter bezeichnet wurde. Sie treten in den Jahren 1304 und 1332 als testes = Zeugen bei Beurkundungen auf. Aloys Schmidt führt in seinem "Urkundenbuch des Eichsfeldes", welches 1933 in Magdeburg erschien, eine Anzahl von Urkunden auf, in welchem die Ritter von H. als Zeugen auftraten. So lautet die Urkunde 776, die am 13. April 1298 auf der Burg Herzberg ausgefertigt wurde: "Herzog Heinrich von Braunschweig und die Herzogin Agnes gestatten den Verkauf von 8 Hufen (240 Morgen) zu Werxhausen mit der Kapelle daselbst seitens des Priesters Dietrich an das Stift Pöhlde. Sie verpflichten dafür das Stift, ihr Jahresgedächtnis zu halten. Zeugen: Die Ritter Eckberte de Hattorp, Jordano de Barkefelde, militibus." Das Dorf Werxhausen ist nicht identisch mit dem Ratsdorf Werxhausen in der Nähe von Duderstadt. Es lag vielmehr in der Gemarkung des Fleckens Gieboldehausen und wurde im Zuge der Konzentration von seinen Bewohnern aufgegeben. Die Bewohner von W. siedelten nach G. über. In einer Urkunde (Nr. 474), die am 10. Juni 1267 in Nörten ausgestellt wurde, heißt es am Schluß: Zeugen sind u. a. Conradus plebanus in Hattorp (Plebanus = Läutepriester, wahrscheinlich ein niederer Rang der Geistlichkeit).

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