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Auf Teilen der Grundmauer dieser Festung (oder Wehrturm) - vermutlich im 15ten Jahrhundert vernichtet - ist Ende des 16ten Jahrhunderts ein Bauernhof errichtet worden. Die alte Grundmauer der Festung befindet sich noch teilweise im Keller - mitten unter dem Haus - als Trennwand. Sicherlich war es den Haus-Erbauern zu schwer, diese Mauer abzutragen und somit beließen sie sie einfach an Ort und Stelle.

Nach mündlichen Überlieferungen haben in der Scheune des Bauernhofes im Dreißigjährigen Krieg Soldaten mit ihren Pferden gehaust. Einer von ihnen hat sein Schwert dort liegen gelassen, welches sich - sehr gut erhalten - in privatem Besitz befindet.

Ende des 9.ten Jahrhunderts befand sich HATTORF an der Grenze zum Kurfürstentum MAINZ. Da Ortsnamen überwiegend von Eigennamen abgeleitet wurden, könnte man die Vermutung aufstellen, dass der Erzbischof von Mainz "HATTO", der großen politischen Einfluß zur Zeit Karls des III. und Konrad des I. gehabt hat, Pate für den Namen "HATTORF" stand. Der erste Teil deutet jedenfalls auf einen Eigennamen hin und der letzte auf torp / dorp / dorf / torf.

Die erste urkundliche Erwähnung von HATTORF ist datiert vom 16. Mai 952, als die zweite Frau und Witwe von Heinrich, dem I. Mathilde (gestorben 968) deutsche Königin u.a. das Kloster in Pöhlde gestiftet hat. Diese Stiftung hat Kaiser Otto, der I. seiner Mutter Mathilde mit besagter Urkunde bestätigt. In diesen Papier tritt neben zahlreichen anderen Ortsnamen auch der Name HATTORF zum ersten Mal auf. Die Königin schenkte nämlich dem Kloster den dritten Teil ihrer Hattorfer Besitzungen. (Tertiam partem villae Hattorp) Es handelte sich dabei um ein Familiengut von etwa 550 Morgen, welches König Heinrich besessen hatte.

Dies ist ein eindeutiger Beweis dafür, daß das Dorf HATTORF bereits existent und auch einigermaßen groß war.

Dieses Dokument war Anlass für PÖHLDE und HATTORF - fast zur gleichen Zeit - im Jahr 1952 die Tausendjahrfeier zu begehen.

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