Der Burgenforscher Dr. Ing. Friedrich Stolberg schrieb 1968 in seinem Buch
„Befestigungsanlagen im und am Harz von der Frühgeschichte bis zur Neuzeit“



334. Pöhlde-König Heinrichs Vogelherd, Burgreste und Burgwall. Pöhlde, Kr. Osterode, Bez. Hildesheim.

Name: König Heinrichs Vogelherd.

Meßtischblatt: 2449/4321 Gieboldehausen; S 4,2; O 5,0.

Allgemeine Lage: Südlicher Vorharz, Rand der Oder-Aue (Liesgau).

Örtliche Lage: 263 m NN auf langgestrecktem Ost-West streichendem Höhenrücken, 0,3 km südlich des Südrandes des Dorfes Pöhlde (207 m NN).

Baugrund: Unterer Buntsandstein.

Baumaterial: Sandstein als sauber geschichtetes Plattenmauerwerk in Gipsmörtel.

Beschreibung: Doppelanlage, entstanden aus Kombination eines ovalen, vermutlich bronzezeitlichen Burgwalles mit einer sächsischen runden Burganlage des frühen 10. Jh., als „Oberburg“ und „Unterburg“ erscheinend. Die „Unterburg“ langgestrecktes Oval, 122X220 m, mit umlaufendem Wall und Vorgraben, dem ein niedriger Außenwall vorgelegt ist. In der Längsachse durchmessen von dem alten, frühgeschichtlichen Fastweg. In die Westspitze der „Unterburg“ schneidet die fast kreisrunde „Oberburg“ ein, 97-100 m Durchmesser, von Wall mit Mauerkern bzw. starker Ringmauer umschlossen; im Osten zur Unterburg und im Westen zum Vorfeld je ein Zangentor mit zurückgebogenen Wangen; westlich zur Oberburg zählend kleiner Vorwall über den Resten eines frühbronzezeitlichen Grabhügels. Bündel alter Hohlwege vom Westtor zu Tal; westlich, im Verlauf des Bergrückens, bronzezeitliches Hügelgräberfeld.

Geschichte: Vgl. Pfalz Pöhlde; wie durch M. Claus nachgewiesen, ist im „Vogelherd“ nicht die Königspfalz Pöhlde zu suchen, sondern eine wichtige, die Pfalz deckende Außenburg.

Lit, u. Abb.: v. Oppermann/Schuchhardt, 1888-1916 S. 37 Abs. 167 und Taf. XVII Gr.; Claus, Neue Ausgrab. u. Forsch. in Nieders. 1963 S.152 ff. und Abb. 1-13 u. Taf. 1-6 (Lagepl., Ganz- u. Einzelgr., Schitte, Ansichten); Claus 1965 S. 265 ff.

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